Dementsprechend müde war ich auch am Samstag, wie eben im anderen Bericht geschildert, da ich nur wenige Stunden schlaf hatte und mich wiederum mit der Schule, auf eine „Fun-Race" begab. Diese Veranstaltung, von US-Amerikanern organisiert, und zu Gunsten des Mädchenwaisenhauses, das ich am Mittwoch besuchte.

Fun race 4War richtig interessant die Fahrt dort hin, zu einem alten Kloster oder alten Minenhütten, das konnte ich nicht recht ausfindig machen, führte sie doch abseits der Stadt durch reine Natur!! Auf Schotterwegen an Felsklippen vorbei mitten in das Nichts. War wirklich interessant, denn der Autokonvoi  hätte selbst wohl auch nicht dort hingefunden, wäre nicht ein Ortskundiger vorausgefahren und hätte trotz der Extrabeschilderung die Kolonne geführt. Dort ankommen erwartete uns dann eine richtig schöne Naturlandschaft - mitten in den Bergen - von einem sauberen Bach (was in Mexiko nicht so häufig ist) begleitet, und Fun race 3Fun race 2Fun race 1ein schönes großes Anwesen mit alten Gebäuden.

Das Programm dort bestand aber lediglich aus Gesprächen und einer selbst gebackenen Pizza, die jeder selber belegen durfte.

Montag kam dann wie gewohnt die Schulwoche und diese fiel auch irgendwie sehr stressig für mich aus. Hatte ich doch sehr viel neue Grammatik in der Woche, was mir durchaus schwer zu schaffen machte, nicht alleine wegen der Grammatik, sondern vielmehr, weil ich keine rechte Zeit zum lernen hatte, denn ich hatte mal wieder Literatur als Fach. Und mit Literatur ist das bei mir so ne Sache. Mein spanisch Niveau ist halt doch noch nicht so goldig, und wenn ich dann nen sieben oder neun Seiten Text aus spanischer Literatur habe, bei dem ich viele Wörter nicht kenne und dann den Inhalt verstehen und analysieren soll, gehen da nach der Schule immer noch ruckzuck drei vier Stunden ins Land, an denen ich eben nicht mein restliches Zeug lernen kann.

Das hat mich dann auch dazu veranlasst, dass ich mich diese Woche noch einmal für die gleiche Grammatikklassen hab zuteilen lassen, damit ich mir doch eine bessere Basis Ciudad 1Ciudad 4erarbeiten kann. Zudem wird ich diese Woche auch keine Literatur haben, somit werde ich dann meine Kenntnisse der letzten Woche diese Woche schon festigen können.

Am Mittwoch ging es dann mit der Schule ein zweites Mal zur „Ciudad de los niños".  Dieses Mal gingen auch von der Schule noch mehr mit, so dass wir dann rund 30 Personen waren. Und wieder einmal zeigten die Kinder und Jugendlichen ihr ganzes Können. Wirklich Respekt, dass sie den Kindern dort so viel mit auf den Weg geben. Ist ja nicht nur Musik und Tanz, ist Sport und auch Sonstiges, eben alles was man so im Leben brauch.

Ciudad 3Ciudad 2Und was ich glaub noch nicht erwähnt hatte, dass die Kinder dort auch total frei sind. Da gibt es keine verschlossen Türen oder Tore. Die sind, wie man so sagt, langenweit offen. Da kann jedes Kind jederzeit gehen, wenn es ihm nicht gefallen würde. Was ja auch dafür spricht, dass die Situation dort sehr gut sein sollte. Auch Hayde, die Direktorin und Chefin der Schule, sagte mir, dass sie in all den Jahre noch nie etwas schlechtes oder anrüchiges über die Institution gehört habe. Und das sagt dann bei einer über 30-jährigen Geschichte und so vielen Bewohnern doch sehr viel aus.

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