Heute beginne ich mal am Monatsersten. An diesem Mittwoch sind wir mit der Schule außerschulischem oder nachschulischem Programm in ein anderes Waisenhaus losgezogen. Dieses ist direkt hier in der Stadt Guanajuato

buen pastor 1buen pastor 2und betreut rund 20 Mädchen. In dem wohl ehemaligen Kloster werden die Kinder von vorwiegend drei oder vier Klosterschwestern betreut und auch ein paar freiwilligen, bzw. ein paar angestellten. Die Erziehung scheint mir sehr gewissenhaft, was sich wohl auch mit streng gleichsetzen lässt. Genießen die Mädls dort doch eine sehr traditionelle Frauenbildausbildung. Hat aber auch was Gutes, da auch diese Unterweisung zu gesellschaftlichen Umgangsformen und Gepflogenheiten führt. Erscheint mir aber dennoch etwas streng. Naja, genug davon! Die Kinder dort sind auf alle Fälle sehr freundlich und nett und ich hab das schon ganz gut genossen, die Stunden dort.

Hab mir aber dennoch so meine Gedanken gemacht, speziell in Bezug auf die andere Waisenhauseinrichtung, der „Ciudad de los niños". Schienen mir diese Kinder doch in besseren Verhältnissen, auch da sie eben verhältnismäßig wenige sind und eine Spende da bei gleicher Summe doch ein anderes Pro-Kopfverhältnis darstellt. Haben diese doch zudem auch noch Unterstützung vom Lions - Club  und anderen Einrichtungen. Naja, leicht ist es nie, zu sagen, wem es besser oder schlechter geht, aber hatt' ich mich doch dafür Teppichverkentschieden, meine Unterstützung mehr der „Ciudad de los niños" zu geben, da schien es mir mehr von Nöten.

Am Donnerstag hatten wir dann in der Schule noch zwei Frauen zu Gast, die Teppiche verkauften und in einem Videobeitrag, bzw. durch deren Schilderungen auch die Produktion und Färbung schilderten. War mal ganz interessant zu sehen, dass sie die ganzen, auch sehr grellen Farbtöne, alle aus Natur und Pflanzen gewinnen. Hab mir dennoch keinen Teppich gekauft und Hängematten werden in dem Dorf, wo die herkamen, nicht hergestellt...

Freitag ging das nachschulische Programm dann nach León. Das ist eine Nachbarstadt von Guanajuato und diese ist vorwiegend auch dafür bekannt, dass sie eine Industriestadt ist und dort eine wahnsinnig große Ansammlung an Schuhfabriken hat. Dementsprechend war dann auch Schuhekaufen bei den Mädls angesagt. Für mich war´s nur ne Touristentour, wollte das einfach mal gesehen haben.

Nur mal nebenbei bemerkt, das ist nachschulisches Programm und nicht Alltag bei mir, normalerweise bin ich schon etwas mehr am Lernen. Naja, die Anmerkung ist jetzt auch nötig, denn das Abendprogramm am Freitag ging weiter und dann könnte da doch der ein oder andere falsche Eindruck entstehen...

Ann Maria und MemoJessye und ichWie gesagt, Abendprogramm: Da versammelten wir uns dann im direkten Anschluss an Leon in der „La Botellita", einer Bar in der Stadt. Es waren wohl auch fast die meisten aus der Schule da, so gut 40 und haben die Woche ausklingen lassen. Der größte Teil ist dann im Anschluss in die Salsabar „Boga" überges[iedelt, während ich mich mit vier Amerikanern zum Haus eines Lehrers machte, in dem ich ein paar Wochen zuvor schon einer Feier bewohnen durfte. Auch da war wieder feiern angesagt - auf mexikanische Art.

Für mich viel das Ganze aber wiedermal nicht ganz so hart aus, weshalb ich mich im Anschluss mit zweien von denen auch noch in die „Boga"-Bar begab zu den anderen der Schule. Tja, da verweilte ich dann auch ausnahmsweise mal etwas länger und machte mich erst um fünf auf den Heimweg.

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