Meine ersten Tage, nach meiner Magenverstimmung, in Guanajuato waren dann ganz interessant. Ich hatte mich ja mit Tania den ein oder anderen Abend auf den Weg gemacht und ein Kaffee besucht, bzw. musst erst mal alles finden was man zum Leben braucht. Lebensmittel, Wäscherei, Postamt, ...

Teatro JuarezIn diesen Tagen waren die Straßen der Stadt schön gefüllt und dank des guten Wetters waren auch überall Menschen. Vor dem Theater Juarez waren die Treppen jeden Tag mit jugendlichen und älteren Leuten besetzt und es war ein schönes Miteinander in einer überaus sehenswerten historischen Touristenstadt.

Aber am ersten Freitag nach meiner Ankunft kam dann die Meldung mit der „Influenca" - der Schweinegrippe. Schlagartig brach Panik aus, da die mexikanische Presse genauso bescheuert ist wie die der Staaten oder in Deutschland. Alle hatten Angst vor einem Virus oder Infekt, von dem keiner wusste wo er überhaupt schon aufgetreten sei. So waren dann am Samstag, nach dem am Freitag fast niemand auf den Straßen war, die ersten schon mit den bekannten Krankenhaus OP-Masken unterwegs.

Schaukn & TaniaAm Montag hatte dann der „Hysterie-Virus" schon die Hälfte der Bevölkerung erwischt, die dann mit Masken unterwegs waren (der Rest hatte keine mehr bekommen). Die Stadt war zeitlich dann auch von Touristen gesäubert, denn den Hauptanteil machten Amerikaner und deren Panik war so groß wie deren unbegrenzte Freiheit und sie hatten bereits den Heimflug angetreten.

Nach ein bis zwei Wochen waren die Folgen der Influenca dann auch gut absehbar:

7 Tote in Mexiko, etwa 30 bis 50 Prozent der Beschäftigten in Restaurants, privaten Sprachschulen, Turisteneinrichtungen usw. waren heimgeschickt bzw. gekündigt worden. Die Cafés und Restaurants waren leer, ebenso die Straßen und was über blieb war außer einem finanziellen Ruin vieler Menschen und Unternehmen gar nichts.

Derweil gab es in Guanajuato oder Umkreis weder einen Toten noch eine Infektion und die Panik ist bei der Größe und Weite des Landes gar nicht nachvollziehbar, da es sich über tausende Kilometer erstreckt von oben nach unten (so ausdauernd müsste so eine Infektion erst mal sein).