{joomplu:2195 left}Nachdem ich ja jetzt schon seit knapp eineinhalb Jahren außer Landes bin, und auch jeder meint, dass ich nur Urlaub mache, klingt es um so seltsamer, wenn ich von zwei Wochen „Urlaub“ schreibe, die ich mit meinem Schwager verbracht hatte.

Am 25. August kam Andi in Mexiko-Stadt am Flughafen an, und ich freute mich auch schon richtig drauf, da es in der gesamten Zeit doch das erste Mal war, dass ich mich auf eine Urlaubsrundreise machte. Obwohl ich schon über einem Jahr hier in Mexiko bin und auch drei Monate in Hawai´i war, hatte ich die gesamte Zeit nie genutzt, um eine touristische Rundreise zu unternehmen. Klar, es ist ne Kostenfrage, was mir nämlich meinen Aufenthalt gewaltig verkürzen würde und somit mit meinem Lernziel nicht vereinbar wäre. Dennoch war es gut, zumindest einmal etwas von anderen Teilen des Landes zu sehen, und nicht nur im Umkreis meines Lebensraumes.

 

joomplu:2238Wir starteten von Mexiko-Stadt aus auf die Yukatan-Halbinsel und landeten dort in der Stadt Merida. Als erstes Ziel hatten wir die Pyramiden von Chichen Itzá auserkoren. Die Halbinsel ist voll mit Maya-Stätten und diese Bauwerke dort sind auf Grund der nahen Cancun-Ferienorte die wohl stärkst besuchtesten. Am Folgetag reisten wir dann nach Tucla und besuchten die nahegelegenen Pyramiden von Uxmal. Verkehrstechnisch war diese Planung nicht so toll und für den Besuch der Ruinen so auch nicht notwendig, dies wußten wir aber bis dahin noch nicht. Dennoch waren die Pyramiden überaus beeindruckend und unserer Meinung nach auch die viel, viel Schöneren. Da Uxmal nicht ganz so nah an den Badetouristenorten liegt, ist die Stätte auch wirklich sehr ruhig und naturnah zu erleben. (könnte überall richtig viel dazu erzählen, aber dann würde bei den vielen Zielen ein Reiseführer draus).

Vom Bundesstaat Yukatan ging es weiter in den Staat Campeche, wo wir uns nur in der gleichnamigen Landeshauptstadt aufhielten. Eine sehr schöne alte Stadt, an der wir dann auch joomplu:2305den einzigen Kontakt zum Golf von Mexiko hatten, was wir aber bis dahin noch nicht wußten und so auch nicht planten. Einmal mehr, fast widerwillig, machten wir uns zu einer Ruinenstätte auf, aber der Zeitdruck nahm uns fast die Lust daran, weil wir uns ja noch so viel Anderes anschauen wollten. Deshalb ging es in den Bundesstaat Chiapas, und dort in die Stadt Palenque. Dort steht eine richtig schöne, wahnsinnig große, verlassene Maya-Stadt. Der voran hatten wir am Morgen eine Dschungelwanderung gesetzt, bei der  uns zwar die  Schlangen verwehrt blieben, aber wir dann doch Affen direkt zu Gesicht bekamen und die auch vor selbigem nur wenig entfernt waren. Ist schon bedauerlich, dass wir so wenig Zeit hatten für alles, denn die Eindrücke waren wirklich überwältigend joomplu:2295allerorts.

Wir wollten dann eigentlich nach Tabasco und Veracruz weiterziehen, aber die Wasserfluten der Niederschläge aus den Vortagen, machten die Staaten unpassierbar, weshalb die Reise dann in einer mehrtägigen Busreise an den Pazifik fortgesetzt wurde, in der Hoffnung, dort auf begehbares Land zu treffen. Wir sahen unterwegs dann auch weggespülte Straßen und komplett überflutete Dörfer, denen dann in ihren erdgeschössigen kleinen Hüttenhäusern alles genommen wurde. Die Lebensbedingungen sind im Süden Mexikos (auch ohne Katastrophe) noch viel ärmlicher, was auch durch den kulturellen Hintergrund bedingt ist, denn hier gibt es noch mehr Ureinwohner (Maya) und weniger spanische Einflüsse, dadurch sind auch die Entwicklungsmöglichkeiten durch eine andere Mentalität und Geisteshaltung bedingt(dies zu erkären sprengt aber den Rahmen, da man auch die Kultur der Azteken und der Nachkommen erklären müßte)joomplu:2339

Zielort für die letzten zwei Tage war dann Puerto Escondido, da wir neben Sonne auch noch etwas Sand und Meer sehen wollten, deshalb landeten wir am Pazifik. Außerhalb der Saison ein sehr ruhiger, erholsamer Ort. Dennoch wird einem von jedem Taxifahrer und Fischer Kokain und Co. angeboten.

Bei diesem Schnellüberriss wurde schon klar, dass das Land viel zu groß ist, um es auch nur ansatzweise zu bereisen. Wir hatten trotz großer Mühe nicht mal einen Bruchteil sehen können in zwei Wochen. Für mich war es aber ein völlig anderes Erlebnis, da dieser Teil sich komplett vom mittleren, oder wie man mir sagte, auch vom nördlichen Teil des Landes unterscheidet. Viel zu gern würde ich, aber auch Andi, noch die anderen Regionen besuchen, um zumindest einen vollständigeren Eindruck zu gewinnen.