Am Sonntag bin ich dann nochmals los, dieses Mal aber an eine offizielle Cervantino - Veranstaltung. Da war eine Veranstaltung zum Thema „La sensación del balón", was so viel heißt wie „Der Reiz des Balls". Klar, das Thema war Fußball und die Künstler waren deutsche. Eine raum- und geldaufwendige Inszenierung, bei der ich mir gut vorstellen kann, dass dieses Kunstprojekt von Deutschland bezahlt wurde.

{joomplu:1036 left}Ich bin ja nicht so der Kunstfan, daher ist das bei mir immer etwas problematisch. Dieses Mal fand ich es ganz gut gemacht, wenn auch sehr modern. Die Mexikaner hatten allesamt das Thema aber nicht begriffen. Da war zwar alles in Spanisch, aber ein paar Fußballspieleinblendungen auf einer Leinwand in Deutsch und mit spanischem Untertitel. Dennoch meinten sie: „Ich weiß zwar nicht, um was es ging, irgendwas mit nem deutschen Fußballspiel - aber das Feuerwerk war gut...!

Naja, das war wohl nicht der Sinn des Ganzen. Ich hatte es ausnahmsweise verstanden, es ging nicht nur um den deutschen Fußball, sondern um die Machenschaften im Fußball allgemein, die Trainer, die Fans und deren Wirken und Fallen. Tja, soweit reicht mein Spanisch dann doch schon (darauf bin ich schon ein bisserl stolz).

{joomplu:1086 right}Die Schau war dann so aufgebaut, dass die Bühne aus vier Teilen bestand, die man durch die Menschenmasse schieben konnte. Nebenan dann noch eine Veranstaltungsfläche, wo dann ein Akrobatik - Rad aufgebaut war und auch die ganzen Feuerwerkskörper positioniert waren.

Die Mexikaner hatten recht, die Feuerwerksschau war genial, wohl die Beste, was Guanajuato bislang so sah. Eben ganz nach deutschem Muster. Von daher eben auch meine Vermutung, dass das Geld hierfür aus Deutschland kommt, weil das wirklich ein Vermögen kostete.

Genau aus diesem Grund hatte ich dann auch angefangen, etwas kontrovers über das ganze Festival zu denken. Nicht nur, weil die Stadt so mit Drogen verseucht wird (Cervantino 1 - Bericht), sondern auch, weil hier so viel Geld für Kunst und Kultur verbraten wird, während zeitgleich die Straße voll mit Obdachlosen und Hungernden ist, und das, wo Guanajuato ja noch eine Stadt ist, wo es nicht so viel Armut gibt. Die anderen Städte sind da wirklich richtig schlimm! Denke schon, dass man da das Geld viel besser anlegen sollte. Speziell in Krisenzeiten.