Am 14. Oktober war es dann so weit, dass das weltweit bekannte und berühmte Cervantino-Festival hier in Guanajuato begann. Cervantino ist dem spanischen Schriftsteller Miguel de Cervantes (sowas wie der spanische Goethe) gewidmet. Er ist vor allem bekannt für sein Buch „Don Quijote", das weltweit in der Bekanntheit und Verbreitung, natürlich mit etwas geringerer Beachtung, gleich hinter der Bibel rangiert. {joomplu:931 left}Das offizielle Festivalangebot ist ein kulturell hoch gehaltenes Programm. Aber zu dem Offiziellen gibt es auch ein Alternativfestival in den Straßen. Das ist dann eine Mischung aus einfachen Straßenkünstlern und einigen weniger bekannten oder bedeutenden Künstleransammlungen.

Das Positive an diesem Zusatzangebot ist, dass dadurch natürlich viel mehr Menschen diesem Ereignis bewohnen, und diese in allen Alters- und Kulturschichten zu finden sind. Wohl dadurch hat es auch nur seine Größe und Berühmtheit erlangt.

Die Kehrseite der Medaille liegt dann darin, dass dann eben auch unzählige Vergnügungssüchtige und Abgestürzte in die Stadt kommen und in den Straßen liegen. Wenn man sich dann durch die Straßen begibt, sind es einige Stadtteile, in denen die Leute meist besoffen auf der Straße liegen, aber man muss sich auch darauf einstellen, dass in manchen Stadtvierteln, leider auch in der kulturellen Innenstadt, eine Mischung in der Luft liegt, aus Süßigkeiten von den Marktständen, aber ebenso, wenn nicht noch häufiger, mit Drogenqualm getränkte Luft.

{joomplu:957 right}Mit dieser „Gesellschaft" wächst dann eben auch die Unsicherheit an Diebstählen in der Stadt, da diese sich eben traditionell an den finanziellen Untergrenzen bewegen. Dies wird dann durch ein übermäßig starkes Polizeiaufgebot ausgeglichen, die mi t Maschinenpistolen und allem ausgerüstet zu Hunderten in den Straßen stehen. Dies aber auch zudem mit der allgemeinen Gewaltwelle, die derzeit ja vor allem in den Grenzregionen zu hunderten Toten jeden Monat führt. Von diesen Drogenkriegen ist aber hier in Guanajuato nichts zu spüren, dafür aber in den Nachbarstädten, die sich 30 km entfernt befinden.

Aber zurück zum Festival. Ich bin erst am Sonntag los, da die Tage davor sehr kalt und regnerisch waren, ich eh noch etwas angeschlagen war und deshalb mich lieber etwas zurück hielt.

{joomplu:965 left}Die Straßen waren dann an diesem Tag auch über und über voll mit Leuten, die sich an Straßen-Clowns und kleinen Shows auch noch so richtig herzhaft erfreuen konnten (wo wir in Deutschland durch Angebotsübersättigung keinen Mundwinkel verziehen würden). Das war somit auch richtig schön anzusehen, welche Ausgelassenheit dort vorherrschte.

Hab dann aber bei meinem Weg durch die Stadt nicht nur das Festival, sondern auch die Stadt mit Denkmälern, Kirchen und Häusern fotografiert. Im Sonnenlicht ist mir dann erst wieder erneut aufgefallen, wie schön bunt die Stadt doch ist. Ist es hier doch verboten, sein Haus in der gleichen Farbe wie sein Nachbar zu pinseln und durch das Denkmalschutzamt dann auch das „Gebot zur Farbe" gegeben.

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